4. Bootshaus am Beueler Ufer

Evangelische Studierendengemeinde und
Katholische Hochschulgemeinde

Am Bootshaus der Uni Bonn treffen sich täglich Studentinnen und Studenten zum gemeinsamen Rudern als Ausgleich zur meist bewegungslosen, geistigen Arbeit. Als gemütliches breitensportliches Rudern oder beim ambitionierten Trainingsrudern. Gerudert haben Menschen wohl schon in der Steinzeit. Das sportliche Rudern beginnt allerdings erst im 18. Jahrhundert in England.
Wer in Bonn wohnt, hat den Rhein immer in Reichweite. Der Fluss gehört für viele zur rheinischen Identität wie der Karneval oder die sprichwörtliche Lebensart. Rudern, spazieren, (früher) schwimmen, sonnenbaden und ausspannen. Der Rhein hat einen hohen Freizeitwert, das Leben am Fluss bedeutet Lebensqualität.

Gerade die Menschen in Beuel kennen das Wasser aber auch als Bedrohung. Immer wieder tritt der Rhein über seine Ufer, überspült Straßen und flutet die Keller. Die höchsten Wasserstände von 1900 bis heute waren: Im Jahr 1920 - 9,98 Meter, 1926 - 10,10 Meter, 1993 - 10,13 Meter und 1995 - 10,08 Meter. Der Rhein weist den Menschen von Zeit zu Zeit in seine Schranken und hält ihm auch einen Spiegel seiner Lebensweise vor.

So symbolisiert der Rhein beides: Das Leben – aber auch seine Bedrohung.

 Ruderhaus1kl
   Ernst-Moritz-Arndt-Str. 4
 Hochwassermarkea


Peter Behrendsen zu seiner akustischen Intervention

Déluge

Wenn "Kunst" und "Musik" anthropozentrisch (mit Selbstdarstellung befasst) sind, erscheinen sie mir trivial und bar jeder Dringlichkeit. Wir leben in einer Welt, in der es nicht nur den Menschen gibt, sondern auch Dinge. Bäume, Steine, Wasser - alles ist ausdrucksvoll. (John Cage)

Als ich diesen Ort am Ruderclub in Beuel zum erstenmal aufsuchte, fiel mir an einem benachbarten Haus eine Hochwassermarke aus dem Winter 1925/26 auf, Pegel 9,69m, etwa 1m über dem Fußweg. Sie erschien mir als sinnfälliger Gegenpol der Beziehung vieler Menschen zur Natur, die heute oft als Abenteuerspielplatz für extreme physische Leistungen annektiert oder benutzt und verbraucht wird. Die Achtung vor dem, was Natur bedeutet, ist uns weitgehend verloren gegangen. Leider tritt uns dieser Aspekt jedoch erst wieder durch Naturkatastrophen ins Bewusstsein, die in den letzten Jahren global immer häufiger auftreten.
Ausgehend von diesem Gedanken habe ich meine Klangkomposition "Deluge" konzipiert. Aus dem behördlichen Text über den Ablauf dieses Hochwassers habe ich aus Sprache eine konkrete Text-Sound-Komposition entwickelt, die in ihrer Dichte der graphischen Kurve des Pegelstandes folgt.

 Behrendsen
   Peter Behrendsen
Laufzeit
Täglich 10 bis 18 Uhr (Beginn zu jeder vollen Stunde)

Veranstaltungen

Mittwoch, 20. März 2013, 17:00 Uhr
Wasser – Klänge
Texte und Musik am Bootshaus
Peter Behrendsen
Evangelische Studierendengemeinde und Katholische Hochschulgemeinde
Ort: Bootshaus am Beueler Rheinufer, Ernst-Moritz-Arndt-Str. 4, 53227 Bonn

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